Mal wieder ein ehemaliges Simons'-Basic-Programm, das es verdient hat, nicht ganz und gar in Vergessenheit zu geraten. Diesmal das Tool "Testbild 64" von Dieter Laues aus dem 64'er Magazin 1/87 (im Heft auch ein Artikel über Monitore). Das Programm bietet ein paar einfache, aber nützliche Tests, mit denen man das Bild seines Video-Monitors untersuchen kann. Diese sind:
Farbfeld



Mit der Ausgabe eines Bildes aus auschließlich einem der drei Farbbestandteile, aus denen sich ein Videofarbsignal zusammensetzt, testet man auf Röhrenmonitoren den Zustand der Magnetisierung der Röhre. Ist sie in Ordnung, erscheint die angezeigte Farbe überall gleich intensiv und verändert nirgends ihren Farbton.
Auf heutigen Digital-Monitoren kann man mit diesem Test erkennen, ob der Monitor Pixelfehler aufweist. Gibt es irgendwo einen weißen oder schwarzen Punkt, so ist an dieser Stelle die Videomatrix defekt.
Gitter
Mit der Anzeige des gleichmäßigen Gitters stellt man fest, ob der Monitor waagerecht wie senkrecht auf die gleiche Bildweite eingestellt ist, oder ob noch andere Verzerrungen vorliegen (Konvergenzprobleme bei einem Röhrenmonitor).
Farbbalken
Die Farbbalken ermöglichen es, den Farbkontrast eines Bildes zu regulieren. Weiß muss rein weiß sein und Schwarz muss tiefschwarz erscheinen. Es werden nur Farben gezeigt, die aus einer einzigen Grundfarbe bestehen oder aus höchstens zwei der Farbkomponenten zusammengesetzt sind. Zwischen Blau und Rot darf es nicht flimmern oder unscharf werden. Die anderen Farben müssen erkennbar sein, also kräftig genug leuchten. Wenn Farbveränderungen zu sehen sind, kann man anhand der dort angezeigten Farbe auf die defekte Farbkomponente schließen.
Multi-Burst, 50Hz-Sprung und 2T-Impuls
Das Burst-Signal zeigt, wie gut ein Monitor auflösen kann. Ist er nicht so gut, verschwimmen die enger beieinanderliegenden Linien zu einem grauen Brei. Beim 50Hz-Sprung muss der Monitor ohne Verzerrungen oder Abweichungen den weißen Kasten darstellen und der 2T-Impuls testet, ob in Bilddetails genügend Kontrast vorhanden ist (die Amplitude auf dem Oszilloskop ist bei schwacher 2T-Impuls-Darstellung nicht so hoch wie sie sein sollte, die Antenne bei einem analogen Bildeingang ist womöglich nicht genau genug ausgerichtet).
Testbild

Dies ist das Testbild, das lange Zeit von den ARD-Sendern nachts ausgestrahlt wurde. Es enthält alle Einzeltests, die oben beschrieben wurden, auf einem Fernsehbildschirm. Die Beschriftung (hier: "TSB-Testbild") war von Sender zu Sender unterschiedlich.
Gegenüber der Originalversion des Programms ("testbild 64") ist speziell diese Subroutine in TSB erheblich schneller: Statt für das Testbild über eine Minute zu brauchen, entsteht es unter TSB innerhalb von 10 Sekunden, wobei das anfängliche Gitter und die abschließenden Burst-Streifen am längsten benötigen (die verwenden den LINE-Befehl). Das Original arbeitet bei allen Flächen mit dem langsamen BLOCK- und dem ebenso langsamen PAINT-Befehl, während die TSB-Version die Fächen mit MEMCLR und FCHR erzeugt. Für den Kreis greift TSB auf das ultraschnelle HSG zurück.
Testtöne
Schließlich bleiben noch die Testtöne zu erwähnen. Auch bei diesen ist in TSB geändert worden (die Tonhöhen stimmten nicht ganz). Im Original waren die Töne beim Antippen sogar überhaupt nicht zu hören, denn im Programm wurde die Abfrage der F-Tasten einfach vergessen.
Ist in TSB ein Ton einmal angestellt, wird er erst wieder abgestellt, wenn eine der Tontasten erneut betätigt wird. Man erzeugt die Töne mit den ungeshifteten F-Tasten (F1, F3 und F5). "Lauter" und "leiser" regeln die Tasten F7 und F8. Die oben aufgeführten Tests werden mit den Zifferntasten 1 bis 9 aufgerufen und jeweils mit der X-Taste wieder beendet. Ganz heraus aus dem Testprogramm gelangt man mit F16 (Shift-C=F7).
Download TSB-Testbild (als D64-Datei, enthält auch das Original von Dieter Laues)